Die 9c zu Besuch im Wood Art Institute (Wai) in Wentorf
Nachdem sich die 9c im Kunstunterricht mit Graffiti beschäftigt hatte, konnte die Klasse in der retrospektiven Werkschau des Graffitikünstlers Mirko Reisser (DAIM) die Entwicklung eines international agierenden Profis unweit von Geesthacht nachvollziehen.
Nun, der Anstieg (1,5 km) vom Bahnhof Reinbek hinauf zum Wai, einem großzügig angelegten Ausstellungsgelände in Wentorf, musste bei milden sommerlichen Temperaturen bewältigt werden, doch wurde die Klasse zunächst durch den Ruf des prächtigen Pfaus und dann durch Rik Reinking selbst, den Sammler und Initiator des Privatmuseums, vor dem Ausstellungsgebäude belohnt.
Gleich zu Beginn verwies der Sammler auf sein wohl spektakulärstes Kunstobjekt, eine vermeintlich harmlose, recht große Schwarz-Weiß-Fotografie eines Rückentattoos im Eingangsbereich des Gebäudes, die die Schüler:innen etwas verwirrt, aber nun wach über die Möglichkeiten und Grenzen des Kunstbegriffs nachdenken ließ.
Wie gut, dass die Retrospektive zu Mirko Reisser ganz harmlos mit kleinformatigen Schülerarbeiten startete, an die die Schüler:innen wieder gut anknüpfen konnten.
Mit großer Freude erzählte Herr Reinking, wie er schon früh während seines Studiums in Hamburg auf den Künstler aufmerksam wurde und erste Arbeiten von ihm erwerben konnte, die den Grundstock für die Retrospektive bildeten.
Die Klasse folgte dem Sammler durch die linear aufgebaute Ausstellung mit großem Interesse an den Exponaten, die so eindrucksvoll die individuelle Entwicklung und Experimentierfreude des Künstlers und Sprayers Mirko Reisser zeigen.
Unterstützt wurde die gute Stimmung in der Ausstellung durch die 13,5-jährige Frieda, die Weimeraner Hündin des Sammlers, die sich während der gesamten Führung unermüdlich um ausgiebige Streicheleinheiten von fast allen Teilnehmer:innen bemühte und farblich zum Teil extrem gut zu den gesprayten Leinwänden passte!
Die Klasse 9c, Frau Sommer und ich können einen Besuch im Wai in Wentorf nur empfehlen.
Der weitläufige Landschaftspark, gespickt mit zeitgenössischen Außenskulpturen und das wunderschöne Ensemble historischer Gebäude laden nach einem intensiven Ausstellungsbesuch zum regenerierenden Verweilen ein. Einfach großartig!
Text und Bilder: Meike Chodzinski